Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter auf dem Rückzug - Heizölpreise geben nur zögerlich nach!

Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern weiter zurückgefallen und stehen derzeit nur noch rund zehn Prozent über Vorkriegsniveau. Auch bei den Heizöl-Notierungen geht es nach unten, wenn auch leider nur sehr zögerlich. Hier ist zumindest eine gewisse Beruhigung eingetreten.

---

---

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 110 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 107 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen nur noch knapp oberhalb der 1,10-Dollar-Marke gehandelt.

Am Ölmarkt geht eine mehr als turbulente Woche zu Ende. Nachdem die Rohölpreise am Dienstag noch ein neues Langzeithoch von 130 Dollar pro Barrel erreicht worden war, fielen die Futures in den letzten Tagen deutlich zurück.
Der Hauptgrund für die Entspannung ist sicherlich die Tatsache, dass die EU bislang von einem Öl- und Gasembargo absieht, was natürlich Ausdruck der Abhängigkeit von den russischen Energielieferungen ist. Das letzte Wort dürfte hier aber sicherlich noch nicht gesprochen sein und so werden die Ölpreise auch in nächster Zeit sehr volatil bleiben.
Auch die OPEC+ Organisation wird in nächster Zeit sicherlich einen gewaltigen Einfluss auf die Preisentwicklung haben. Bereits ein Statement des Botschafters der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in den USA reichte aus, um etwas Luft aus den überhitzen Märkten zu nehmen. Dieser hatte angedeutet, dass man sich beim nächsten Treffen des Produzentenbündnisses für eine Erhöhung der Fördermengen einsetzen wolle.
Dass das Treffen der Aussenminister Russlands und der Ukraine gestern mehr oder weniger ergebnislos zu Ende gegangen ist, wurde an den Märkten kaum zur Kenntnis genommen. Auch die Ankündigung der USA, die Sanktionen gegen Moskau weiter verschärfen zu wollen, wirkte sich bislang nicht auf die Preisfindung aus.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nur kurzzeitig von der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) profitieren, die milliardenschweren Anleihekäufe früher als geplant schon bis Ende des Sommers zurückfahren zu wollen. Einen Zeitplan für eine erste Zinserhöhung gibt es aber nach wie vor nicht. In Folge hat unsere Gemeinschaftswährung im weiteren Handelsverlauf wieder an Boden verloren.

Die Heizölpreise hierzulande gehen erfreulicherweise zurück, das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass dies sehr zögerlich passiert und viele Händler immer noch keine fixen Liefer- und Preiszusagen erhalten und somit keine Angebote abgeben können. In Regionen, wo diese verfügbar sind, ist heute mit einem Rückgang in einer Größenordnung von bis zu 10 Cent pro Liter zu hoffen. Nach wie vor liegen die Notierungen auf einem Niveau, das völlig abgekoppelt von den Rohölpreisen ist. Der Markt muss sich erst langsam wieder einpendeln und das könnte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Nachfrage ist gestern deutlich zurückgegangenen, was die gewünschte Entwicklung aber etwas beschleunigen könnte.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.

Weitere Marktberichte